Welche Wirkung hat Laufen auf den Körper?

Die positive Wirkung von Laufen erreicht den Körper von Kopf bis Fuß – vom Gehirn über die inneren Organe bis zum kleinen Zeh. Die umfassendsten und nachhaltigsten Wirkungen auf den Körper werden besonders im Herz-Kreislauf-System sowie bei der Skelettmuskulatur mit Knorpeln, Bändern und Knochen erzielt.

Die Wirkung von Laufen für Herz-Kreislauf

Laufen als Ausdauersportart erzeugt durch seine Regelmäßigkeit ein stetiges, leichtes Training des Herzmuskels. Der Herzmuskel vergrößert sich dadurch (Hypertrophie), was nicht nur eine effizientere Herzfunktion zur Folge hat – sogar in Ruhephasen, sondern auch zu einer Verbesserung der Versorgung des Herzmuskels und seiner Blutgefäße (Vaskularisierung) führt. Die durch das Lauftraining verbesserte Durchblutung unseres Herzens und unserer Organe lässt auch die Gefäße elastischer werden und wirkt sich insgesamt auf die gesamte, beim Laufen beanspruchte Muskulatur aus. Eine verbesserte Blutversorgung verhindert schnelle Ermüdung bei Anstrengung, so z.B. bei langem Sitzen oder Stehen, um den Alltag leichter aushalten zu können.

Neben den anatomischen Veränderungen sorgt ein Lauftraining auch für kurzfristige, physiologische Anpassungen im System. Eine bessere Versorgung der Skelettmuskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen und eine intensivere Versorgung des Nervensystems/Gehirn mit Sauerstoff – für mehr Entspannung des Körpers und eine bessere geistige Leistungsfähigkeit.

Die Wirkung von Laufen für die Skelettmuskulatur

Lauftraining steht für eine leistungssteigernde Anpassung der Muskulatur. Die Versorgung der Muskulatur wird nicht nur durch die bessere Durchblutung gesteigert, die Koordination der einzelnen Muskelfasern zueinander wird ebenfalls gesteigert (intramuskuläre Koordination). Es findet eine Erhöhung der Maximalkraft durch die sukzessive Vergrößerung der Muskelzellen statt (Hypertrophie), die Ruhespannung der Muskeln wird angeglichen und sorgt für eine angepasste statische Stellung in Ruhe (Haltungskontrolle).
Bereits schon kurzfristig beeinflusst Laufen die Muskulatur. Akute Verspannungen können durch zyklisches An- und Entspannen gelockert und aufgelöst werden. Die bessere Durchblutung schafft eine vorteilhafte Basis für eine schnellere Heilung kleiner Verletzungen, wie Muskelkater, Mikrofaserrisse und bietet der Muskulatur eine bessere Grundversorgung im Ruhezustand.

Die Wirkung von Laufen für Knorpel, Bänder, Knochen

Eine sehr große Wirkung erreicht das Lauftraining bei der Ernährung der Knorpel in den Gelenken, die bei der Gelenkfunktion eine Schlüsselrolle spielen. Die Bewegung beim Laufen schafft die Grundlage – durch sich wiederholende Druck- und Entlastungseffekte – dass die Gelenkflüssigkeit wie eine Nährlösung als Gelenkschmierung in den Knorpel eingebracht wird. Genau hier setzt Laufen besonders auch im Bereich Arthrose, dem weitverbreiteten Gelenkverschleiß – vorwiegend im Alter – an, d.h. Laufen kann dazu beitragen, Arthrose  zu behandeln und manchmal auch aufzuhalten.

Knochen und der Kapsel-Band-Apparat, die nicht so elastisch sind, wie Knorpel, können durch ein regelmäßiges Lauftraining ebenfalls positiv beeinflusst werden. Gelenkkapseln und -Bänder werden durch die moderate Zugbelastung in der jeweiligen Richtung innerhalb der Laufbewegungen stabiler und stressresistenter, was auch im Alltag die Gefahr von möglichen „Umknick“-Traumata (Supinationstraumata) herabsetzen kann. Regelmäßiges Lauftraining bietet ermüdeter Muskulatur mehr Chancen, die Überbelastungen der Gelenke durch Hebel- oder Schwungkräfte einfacher abzufangen und die drohenden Folgen einer Gelenkentzündung (Arthritis) zu minimieren.
Die Knochen werden durch die regelmäßigen, leichten Erschütterungen beim Laufen stabiler. Die Knochenzellen (Osteoblasten) fühlen sich aufgefordert, mehr Querbrücken innerhalb des Knochens zu bilden – für einen Knochen, der stabil und elastisch zugleich ist. Das Risiko eines Knochenbruches sowie von Knochenschwund (Osteoporose) werden damit nachweislich reduziert.

Die Wirkung für den Körper durch aktives und regelmäßiges Laufen

Neben dem Herz-Kreislauf-System sowie Skelettmuskulatur mit Knorpeln, Bändern und Knochen fördert das Ausdauertraining „Laufen“ eine bessere Versorgung des Bindegewebes und damit auch die allgemeine Wundheilung im Körper. Die bessere Durchblutung und der Abbau von Stresshormonen durch die körperliche Anstrengung beim Lauftraining sorgen allgemein für eine Reduzierung von gesundheitlichen Problemen und der Anfälligkeit für Krankheiten, wie z.B. Bluthochdruck (Hypertonie), Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko, Blutgefäßerkrankungen (PAVK, Aneurysmen) sowie Adipositas und Diabetes. Laufen trägt auch aktiv zum Auffüllen von den Energiespeichern im Körper bei und schafft dadurch die Grundlage, um resistenter und mit mehr Substanz stressigen Situationen in der Arbeit als auch im Privatleben zu begegnen.

Ihr wollt noch mehr wissen über die Wirkung von Laufen – von Kopf bis Fuß? Sprecht mich an. Ich freue mich auf Euch.

Euer Thomas Lindstedt